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Die Zähne zusammenbeißen – gar keine gute Idee!

Viele von uns kennen Stress als häufigen Begleiter im Alltag. Gerade die andauernde Corona-Pandemie verlangt uns allen vieles ab: Kurzarbeit und Homeschooling sowie die Tatsache, dass ein Ende noch lange nicht in Sicht zu sein scheint, lösen bei vielen Menschen vermehrt Stress aus. „Die Zähne nochmal zusammenbeißen“ heißt es da oftmals. Doch ist das wirklich so eine gute Idee?

Zähnezusammenbeißer?

Einige Symptome von Stress kommen uns teilweise schon vor wie weit verbreitete Volkskrankheiten: Verspannungen in Nacken und Rücken, Kopfschmerzen bis hin zu Migräne, Tinitus und Hörstürze sind nur einige von ihnen. Ursache für die Symptome ist das stressbedingte Zähneknirschen und Zusammenpressen der Zähne. Und obwohl nach Schätzungen der Bundesärztekammer etwa die Hälfte aller Deutschen irgendwann in ihrem Leben besonders zum nächtlichen Zähneknirschen neigt, sind viele Menschen sich dieser Tatsache zunächst gar nicht bewusst. An den Zähnen erkennt der Zahnarzt jeder Routineuntersuchung sofort, ob Geknirscht und die Zähne zusammengebissen werden: Der ständige Druck auf die Kauflächen – im Bereich der Backenzähne sprechen wir hier immerhin von rund 80 Kilogramm! – greift im Laufe der Zeit den Zahnschmelz an, die Zähne werden anfälliger für Karies und mitunter können sie sogar brechen.

6 Punkte zur Entspannung

Ein umfängliches 6-Punkte-Programm hilft die Zähne vorm Knirschen zu schützen und die Stress-Ursache dauerhaft hinter sich zu lassen:

  1. Um die direkten Auswirkungen des Knirschens auf die Zahngesundheit zu reduzieren kommt eine Aufbissschiene zum Einsatz, die nachts getragen wird. Sie verhindert nicht das Knirschen selbst, sondern sorgt dafür, dass der Zahnschmelz nicht mehr geschädigt wird.
  2. Wichtig ist auch ein Gefühl dafür zu bekommen wann die Zähne aufeinandergebissen werden. Dabei hilft es die Kieferstellung über den Tag verteilt zu beobachten. Die Zähne sollen nicht zusammengebissen sein, sondern zwei bis drei Millimeter Platz haben.
  3. Eine Reihe von Mundöffnungsübungen stärken die Kaumuskulatur und stellen das Gleichgewicht der Kiefermuskeln wieder her. Bei regelmäßigem Training kann der Druck deutlich verringert werden.
  4. Die Ursachen von Stress liegen selten im Mund. Es ist wichtig den gesamten Körper in der Balance zu halten. Dabei kann alles helfen, beim dem sich abschalten lässt: ob Sport, Yoga und Meditationen oder bei besonders stressfreien Tätigkeiten wie beispielsweise der Gartenarbeit, das bleibt jedem selbst überlassen.
  5. Nicht zuletzt sollte der eigentlichen Ursache für die Anspannung nachgegangen werden: Stehe ich bei der Arbeit zunehmend unter Druck? Liegt aktuell eine stärkere familiäre Belastung vor? Auf Dauer ist es ratsam die Probleme zu lösen, anstatt sich durchzubeißen und das nicht nur für die Zahngesundheit.
  6. Auch die professionelle Unterstützung von einem speziell ausgebildeten Physiotherapeuten kann sehr hilfreich sein, um Lösungen zu finden und Ursachenforschung zu betreiben.

Manchmal kann auch die weise Erkenntnis „die Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Dinge, die ich nicht ändern kann, zu akzeptieren“ zur Entspannung beitragen.

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